PRAKLA-SEISMOS Report 1 / 1971  
Geophysik für Kohle, Kali und Erz Geophysik für Kohle, Kali und Erz

PRAKLA und SEISMOS sind mit der Absicht gegründet worden, dem Bergbau mit geophysikalischen Vorarbeiten die Explorationstätigkeit zu erleichtern. Obwohl sich bald herausstellte, daß die Kapazitäten beider Gesellschaften durch den Bergbau im engeren Sinn nicht ausgeschöpft wurden, und Erdöl bzw. Erdgassuche das Hauptbetätigungsfeld wurden, ist die Bedeutung der praktischen Geophysik - insbesondere der Seismik - für den Bergbau nicht zu unterschätzen. Einer der ersten reflexionsseismischen Trupps arbeitete 1935 für den Steinkohlenbergbau.

Allein in der Zeit von 1952 bis 1962 wurden in der Bundesrepublik und den westlichen Nachbarländern etwa 200 SEISMOS -und PRAKLA-Truppmonate für Aufschließungsarbeiten in Grubenfeldern geleistet, die meisten für den Steinkohlenbergbau, ein beträchtlicher Teil aber auch für den Kalibergbau.

Bedingt durch die eingeleitete Umorganisation im deutschen Steinkohlenbergbau, trat in den folgenden Jahren ein Rückgang ein. Nachdem die Ruhrkohle AG ins Leben gerufen w orden war, machte sich erneut eine zunehmende Aktivität bemerkbar.

Es ist ein alter Wunschtraum des Bergmannes, hinter den Streb zu schauen. Durch die Anwendung von im Flöz geführten seismischen Wellen hat sich inzwischen die Möglichkeit ergeben, Vorfelderkundungen mittels Seismik zu betreiben und damit diesen Wunschtraum zu realisieren. Diese seismische Untertagemethode wurde theoretisch von Dr.Theodor Krey entwickelt. Seit dem experimentellen Nachweis der Flözwellen im Jahre 1960/61 werden im europäischen Steinkohlenbergbau in zunehmendem Maße sowohl Reflexions- als auch Durchschallungsmessungen vorgenommen. Hierfür entwickelte SEISMOS die erste schlagwettergeschützte seismische Apparatur der Welt.

Auch der Erz-und Kalibergbau hat oft seismische Meßtrupps über und unter Tage sowie auch nicht-seismische und kombinierte Trupps im In-und Ausland beschäftigt. Hier sind besonders die jahrelangen Arbeiten der SEISMOS im Auftrage der Forschungsgemeinschaft Seismik e. V. zu erwähnen.

Flözwellenseismi